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Interview mit Yogalehrer Bryan Kest, Gründer des Power Yoga

YogaRelations: Was ist Power Yoga?
Bryan Kest: Eigentlich ist es nur ein Begriff. Es ist ein Yoga, das powervoll ist, dass die guten Qualitäten in deinem Geist stärkt und die negativen Qualitäten schwächt. Das ist das, was Yoga ist, das ist das, was Power Yoga ist. Power Yoga ist Yoga, wie ich es sehe.

YogaRelations: Was willst du in deinem Yoga Teacher Training vermitteln?
Bryan Kest: All das, was ich über Yoga weiß, kommt aus der Praxis. Ich sehe das Yoga Teacher Training als eine Möglichkeit intensiv Yoga zu praktizieren. Dann können die Menschen die Vorteile von Yoga erst richtig erfahren. Und genau das ist der beste Weg, das Erlernte an seine Yoga Schüler weiterzugeben.

Alles Wissen kommt durch Erfahrung! Anstatt Begriffe, Weisheiten, Theorien auswendig zu lernen, will ich, dass sie sich durch diese intensive Praxis erfahren und wenn es positiv war, können sie die Erfahrungen an ihre Yogaschüler weitergeben. Das ist das, was auch ich gemacht habe um Yoga zu erfahren du versuchst es einfach. Der Schwerpunkt meiner Yogalehrerausbildungen liegt in der Praxis, weniger in der Theorie. Wir machen viele stille Spaziergänge, 4 Stunden Yoga Praxis, Meditationen, Asanas und Vorträge. Keine Tests nur 3 Wochen lang pure Yoga Erfahrung.

YogaRelations: Seitdem du Poweryoga gegründet hast, hat es sich über die Jahre weiter entwickelt?
Bryan Kest: Ja, das hat es. Zum einen sollte ja die Yogapraxis an sich Meditation sein. Zum anderen integrieren wir die sitzende Meditation mehr und mehr. Vor 8-10 Jahren waren die Menschen, die zu mir kamen nicht bereit für Meditation, sondern sie kamen alle um Yoga zu machen. Meine Philosophie und Beobachtung war es, dass sie ein Yoga brauchten auf dem Level, wo sie sich gerade befanden - sie wollten sich körperlich betätigen. Ich wollte ihnen genau das geben, was sie wollten. Je populärer Yoga wird, desto erfahrener werden auch die Menschen sind sie heute bereit nach den Asanas Meditation anzunehmen. Vor 10 Jahren wollten Yoga Schüler keine Meditation und ich wollte sie ja nicht wegstoßen, sondern Menschen ans Yoga heranführen.

YogaRelations: Was ist der Schlüssel zum Glück?
Bryan Kest: Selbstliebe! Du musst in der Lage sein sagen zu können: Ich bin toll, so wie ich bin. Denn wenn deine Mentalität so gestrickt ist, dass du sagst: Ich bin glücklich, wenn ... ich schön bin ... reich bin ... verheiratet bin ... Kinder habe ... ein Haus habe usw. dann wirst du niemals glücklich sein. Denn selbst wenn diese Dinge alle eintreten, wirst du nicht glücklich sein. Es fühlt sich gut an für einen Moment, doch dann willst du schnell wieder etwas anderes aufgrund dieser Mentalität: ich bin glücklich, wenn ...

Diese Denkweise hat nichts mit Erfüllung von Wünschen zu tun. Diese Denkweise verhält sich wie das Greifen nach Luftblasen. Daher musst du für dich innerlich beschließen: Ich bin toll, so wie ich heute bin. Arbeite daran! Beobachte diese Tendenzen in dir, lerne dich selbst kennen und beginne die Dinge zu sehen, die dir weh tun und stopp sie! Werde bewusst in dem was du denkst und machst. Wenn du versuchst im Yoga deine Zehen zu berühren und noch nicht mal weißt warum, lache darüber, weil du dich mit unbewussten Gedanken rumschlägst und dann lass diese unbewussten Muster ziehen.

Also höre auf diese Luftblasenmentalität zu nähren. Dann hören die negativen Gedanken und Qualitäten irgendwann auf und verklingen. Die meisten Menschen bemerken nicht, wie unbewusst sie durchs Leben gehen und wie unbewusst ihre Gedanken sind und bemerken nicht, wie sehr sie diese Gedanken nähren. Wir müssen bewusster werden und aufhören diese Gedanken und Verhaltensmuster, die uns wehtun zu nähren. Viele von uns gehen durch die Welt und kritisieren, verurteilen, tratschen sie bekräftigen negative Energien und genau das ist für viele natürlich geworden. Yoga sagt: lebe bewusst und du kannst entscheiden, ob du Dinge wirklich willst.

YogaRelations: Selbstliebe ist der Schlüssel für dich und auch der Schlüssel für jeden in der Welt?
Bryan Kest: Ja, beginne, indem du dein Bewusstsein auf deine Atmung bringst, denn dann wirst du anwesend und erkennst die Muster, die dich von deiner Selbstliebe fernhalten und bist langsam in der Lage sie abzustellen. Du kannst nicht einfach von heute auf morgen sagen, ich liebe mich selbst. Es ist ein Prozess. Yoga ist ein Prozess stiller zu werden, je stiller du bist, desto mehr kannst du dich selbst hören, umsomehr weißt du und umsomehr Möglichkeiten hast du. Wenn du schwache Muskeln hast, musst du sie jeden Tag stärken. Doch Menschen sehen menschliche Qualitäten nicht als Muskeln, die du trainieren kannst - Sanftheit, Mitgefühl, Dankbarkeit! Doch auch das sind Muskeln, Muskeln des Geistes, und je mehr du Qualitäten trainierst, desto stärker werden sie und je weniger du sie trainierst, desto schwächer werden sie. Es ist sehr einfach, doch wir verkomplizieren Dinge leider gerne.

Alles beginnt mit Bewusstsein und wir gebrauchen den Atem als das Werkzeug. Du kannst natürlich auch andere Werkzeuge nehmen, was auch immer für dich funktioniert. Doch versuche bewusster zu werden. Mache es auf deine Art und Weise, doch mach es! Es ist einfach, aber nicht leicht, weil du abhängig bist Dinge nicht zu tun. Es ist nie einfach Abhängigkeiten zu durchbrechen. Du bist über die Jahre von deinen Gedanken abhängig geworden und an diese hast du dich gewöhnt dein ganzes Leben. Versuche neue Muster zu kreieren und schreibe dein eigenes Manuskript

Mehr über Bryan Kest

Bryan Kest
1410 Second Street, Santa Monica CA 90401
Bryan Kest Teacher Trainings
Fotos © Bryan Kest

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von Andrea Danke

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